Jarlsspiele

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Mit Beginn des Frühlings, meist im Frisken- oder Eimond, finden in den Jarltümern Thorwals einmal im Jahr die so genannten Jarlsspiele statt. Mit ihnen handelt es sich um sportliche Veranstaltungen, die verschiedene Wettkämpfe sowie Ausdauer- und Kraftübungen umfassen.

Ursprünglich waren die Jarlsspiele dazu gedacht, die Rekker der Jarlskari (der Jarlsgarden), deren Aufgabe in erster Linie darin besteht, für die Sicherheit des Handels und der Handelsplätze im jeweiligen Jarltum Sorge zu tragen sowie ihre/n Jarlin/Jarl zu beschützen, in Übung und körperlich guter Verfassung zu halten. So maß und misst man sich bis heute in den Einzel- und Doppeldisziplinen Dauerlauf, Schnelllauf, Wettschwimmen, Speerwurf, Bogenschießen, Axtwerfen sowie dem Zweikampf mit Axt, Schwert und Speer. Darüber hinaus werden Gruppenwettkämpfe wie Wettrudern, Massenkampf (zwei gegnerische Parteien stürmen aufeinander zu, Errichtung und Erstürmung eines Schildwalls (Skjaldborg), u.a.) und Schiffskampf (zwei gegnerische Parteien an Bord zweier Schiffe versuchen, das jeweils gegnerische Schiff „zu entern“) ausgetragen. Gerade Letztere aber auch die Zweikämpfe machen die Spiele für ihre Teilnehmer nicht ganz ungefährlich: Prellungen und offene Wunden, häufig gar Knochenbrüche, treten immer wieder auf und erfordern das Beisein eines kundigen Heilari.

In heutiger Zeit haben sich die Jarlsspiele längst von ihrer ursprünglichen Form als „Übungsveranstaltung der thorwalschen ‚Armee’“ gelöst, ein sportliche Charakter hat den ursprünglich kämpferisch-kriegerischen weitgehend ersetzt und so sind die Jarlsspiele zu einem offenen Spiel für jedermann (des jeweiligen Jarltums) geworden: Egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, jeder kann teilnehmen, sofern er im entsprechenden Jarltum wohnt. Auf diese Weise fanden und finden sich bei den Jarlsspielen jedoch auch immer wieder neue Rekker für die Reihen der Jarlskari in den einzelnen Jarltümern Thorwals. Besonders unter jungen Männern und Frauen gilt es als Auszeichnung, an den Spielen teilzunehmen und vielleicht sogar den ein oder anderen Wettkampf zu gewinnen, um so der Jarlin oder dem Jarl oder auch dem/der Angebeteten aufzufallen.

Begleitet werden die Jarlsspiele meist durch – je nach Austragungsort – mehr oder weniger buntes Markttreiben, denn nicht nur die Waffen-, sondern auch Bronzeschmiede, Glasperlenmacher und weitere Handwerker von nah und fern sind daran interessiert, ihre über die Wintermonde gefertigte Ware zu diesem günstigen Anlass feilzubieten. Skalden und Loddari (Gaukler) runden die Spiele mit ihren Liedern, Geschichten, Possen und Flimtan (Pantomimen) ab und begeistern insbesondere die jungen und jüngsten Besucher/innen.

Nach Verstreichen des Sommers, nach dem Ende der Feldarbeit oder der Heimkehr von Heer- oder Handelsfahrt, finden in Thorwal-Stadt zum großen Hjalding im Herbst die so genannten Hetspiele, gewissermaßen als Höhepunkt der Jarlsspiele, statt. Die besten Jarlsspiele-Teilnehmer aus den einzelnen Jarltümern der thorwalschen Lande messen sich nun zu diesem Anlass noch einmal untereinander. Den Siegern winken hier nicht nur besondere Auszeichnungen in Form von edlen, verzierten Waffen, Schilden oder Rüstungen; vor allem die Aussicht auf Ruhm und Ehre sorgt dafür, dass in jedem Jahr wieder eine beachtliche Zahl Frauen und Männer an den Jarls- und bisweilen auch den Hetspielen teilnimmt.


Autoren: Jens Arne Klingsöhr und Malte Berndt