Jarltum Steineichenwald (Steineikiskov)

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Jarltum Steineichenwald (Steineikiskov)


Region Südthorwal
Jarl/in Letham „Eichenrupfer“ Lethamson in Rovamund
Bevölkerung um 1.050 (Thorwaler, 20% nostrische Flüchtlinge, unbekannte Zahl von Einsiedlern, Druiden etc., Trolle, vereinzelte Goblinsippen im nördlichen Steineichenwald)
Siedlungen Rovamund (510), Peilinen (ca. 240), Skelellen (ca. 40), Kravik (ca. 130)
Gewässer Grenzflüsse Roval, Ingval, Andraval; Kraval; Quellbäche der Flüsse


Mit freundlicher Genehmigung der
Ulisses Spiele GmbH
Grenzen
Steineichenwald im Norden, Andraval im Osten, Ingval im Süden, Roval im Westen
Angrenzende Jarltümer/Länder
im Westen die Jarltümer Linkes Bodirtal (Vaenstre Bodrdal), Küstenland (Kystland) und Neues Land (Nyrs Land); im Norden das Orkland; im Osten Engasal und im Süden Nostria.
Landschaften
Dichte und endlose Laubwälder, ansteigend zu Nadelwäldern an den Gebirgshängen im Norden, Fruchtbare Auwälder und Niederungen am Ingval.
Bekannte Ottajaskos/Sippen
Eichenrupfer-Sippe, Ingvalfahrer-Ottajasko, Swattnees-Sippe, Söötnees-Sippe, Niegenwoolter-Sippe, Karilkaern-Sippe, Grenzwächter-Ottajasko (Jarlskari).
Persönlichkeiten
Lokale Helden/Heilige/mysteriöse Gestalten
Jescha „das Eichhörnchen“, Waldläuferin und Anführerin des Widerstandes gegen die mittelreichischen Besatzer vor über 400 Jahren; Bjarnis Aslaifson, legendärer Immanspieler; „De olle Wijtbart“, Trolljarl in der Peiliner Gegend
Besonderheiten
Die Kravalquelle, „Trollshjalding“ (Steinkreis bei Skelellen); Festtag „Tag des Eisfreien Ingval“ in Rovamund


Zum Geleit

„Steineichenwald? Total verrückte Leute! Ganz und gar nicht, wie Thorwaler sonst sind. Ich bin damals mit einer Fuhre Körbe durch Rovamund gekommen, so heißt da wohl der wichtigste Ort. Was mir da passiert ist, werd' ich meinen Lebtag nicht vergessen! Angefangen hat das damit, dass, kaum hatte ich meine Körbe vom Kahn, der mich über den Ingval geschippert hatte, abgeladen, sich ein Baum von einem Mann vor mir aufbaute und mir sagte: ‚Jung, di loot wi nich weiter. Wi töövt bis ji genuch seit und dann kloppt wi tosamm man een Partie Imman.’ Frag mich nicht, irgendwie ist mir dieser Satz in Erinnerung geblieben. Nun ja, ich musste wohl eine ganze Weile starr mit offenem Mund gestanden haben, jedenfalls merkte ich, wie sich diese Leute bald kringelten vor Lachen. Ich begriff nur: Es geht nicht weiter, weil Imman. Na gut, dachte ich, gehst’ in Gasthof, ruhst dich aus, beköstigst dich und guckst dir halt das Spiel an, ein wenig haste als kleiner Junge ja auch gespielt. NIX WAR! Ich hatte vielleicht die Hälfte meiner Brotzeit aufgegessen, da trat dieser Kerl mit zwei Immanschlägern auf mich zu und drückte mir einen in die Hand! Ich weiß nicht, wieso ich besonders witzig war an dem Tag, aber ob meiner Reaktion lachte wieder alles. So’n Mist, dachte ich mir, sollste mitspielen, ohne Ahnung von dem Spiel. Na ja, um das lange Leiden kurz zu erzählen: Die Wahnsinnigen bestanden auf ein komplettes Spiel, nie war ich so erschlagen, wie nach diesen zwei Stunden. Aber ich lebte noch und so auch die anderthalb Dutzend, die mit mir Opfer dieser Halbwilden wurden. Na ja, und sonst? Ich musste zum Dank fürs Mitspielen einen Schluck aus dem Horn von dem dortigen Brandt trinken – der is allerdings nich übel – und bin weiter Richtung Thorwal. Aber diese Strecke ziehe ich nicht noch einmal, das kannste wissen!“ -- Jesko der Korbflechter, Händler aus dem Nostrischen


Viele Flüsse und noch mehr Wald – Die Landschaft des Jarltums

Es sind nicht die großen Flüsse, die neben den schier endlosen Laubwäldern das Jarltum Steineikiskov prägen: es sind die zahllosen Nebenflüsse und Quellbäche von Roval, Kraval und Andraval, die der Gegend ihr Gesicht verleihen. Meistens, gerade in der Nähe des Ingvals, sind die Flüsse jedoch so kurz, dass sie nach wenigen Meilen gerade noch die Breite von wenigen Fuß haben. So lassen sie sich kaum als Flößwege nutzen, gerade als Wege in die Tiefen des Steineichenwaldes taugen sie noch. So nimmt es denn kaum Wunder, dass sich außerhalb der vier Hauptorte nur wenige Menschen niederließen, um als Holzfäller oder Köhler, als Jäger oder Waldimker ihr Auskommen zu fristen. Seit dem Konflikt Thorwals mit dem Horasreich profitiert die Region allerdings deutlich von den Thorwaler Bestrebungen, sich unabhängig mit Holz und anderen Rohstoffen zu versorgen. So strebten in den vergangenen Jahren Dutzende Glücksritter in die Wälder um Holz zu schlagen oder in den Flüssen nach Gold zu suchen. Was die Vegetation angeht, verwundert es kaum, dass vor allem die namensgebenden Steineichen, gerade abseits der Wasserwege, allgegenwärtig sind. Auch Buchen und vereinzelte Ulmen sind in den tiefen Wäldern zu finden. Näher zu den Flüssen nimmt die Bestandesdichte an Pappeln und den weit bekannten Eschen zu, während entlang der Flussläufe selbst vor allem Weiden und Erlen vorherrschen. Neben dem Holzeinschlag und der Verarbeitung nutzen die Bewohner die Vorzüge des Waldes als Jagdrevier und als Bienenweide, um den begehrten Honig zu gewinnen. Auch der wilde Hopfen ist eine beliebte Würz- und Heilpflanze, die Kundige hier zu finden wissen. Viel jagdbares Wild durchstreift die Wälder der Gegend, allerdings ist das Hochwild in der Nähe der größeren Siedlungen scheuer geworden. Daneben bilden schon seit jeher Hausschweine, die sich in den Eichenwäldern selbst mästen, die Grundlage der fleischlichen Versorgung. Hinzu kommen die reichlich vorhandenen Möglichkeiten, aus den Flüssen den ein oder anderen Fisch zu fangen. Lediglich vor Rovamund gibt es im Jarltum ein größeres waldfreies Gebiet auf dem westlichen Rovalufer. Diese Niedermoorböden sind beste Standorte und werden von den Rovamundern nach Kräften beackert. Allerdings sind die Böden durch den Wasserstau von unten schwer und auch die vielen Mücken sind hartnäckig, sodass die Feldarbeit höchst unangenehm und deshalb auch unbeliebt ist. Gegen Letztere gibt es einige leidlich wirksame Mittel, die haben allerdings einen strengen Geruch (s.a.: UdW S. 86 „Ingvaller Marschen“).


Früher, als wir… – Von den Bewohnern damals und heute

Es mag überraschend klingen, aber als „politische Einheit“ besteht das Jarltum erst seit fünf Jahren, als die Jarltümer Thorwals zur Staatsgründung neu geordnet wurden. Doch von Anfang an: Erste vage Sagen erzählen von den Fahrten der frühen Entdecker, wie Lialin der Großen (Enkelin Jurgas) oder der Admiräle der Sanin-Sippe. Zuverlässige Berichte über Siedlungen im heutigen Jarltum gibt es erst ab der Besatzerzeit, wo unter Admiral Vikos zielgerichtet Siedlungsvorhaben im Steineichenwald gestartet wurden, hauptsächlich um den Ingval und damit die Holzflößerei bis weit ins Landesinnere zu kontrollieren. Als in der Zeit der Priesterkaiser der Krieg gegen die Besatzer aufflammte, hatten auch die Siedler im Steineichenwald unter der Willkür der Praiosjünger zu leiden. Erst nach Jahren der Drangsalierung schaffte es Jescha, genannt „das Eichhörnchen“, die Siedler zu einen. Ihr Meisterstück wurde es, die Thorwaler in einer einzigen Nacht zum Verlassen der Siedlungen zu bewegen und von nun an aus den Tiefen des Waldes den Partisanenkrieg gegen die Besatzer zu führen. In den folgenden Jahrhunderten war es im Steineichenwald recht ruhig. Von der großen Seuche abgesehen, der vor gut 400 Jahren etwa ein Drittel der Bevölkerung zum Opfer fiel, ereignete sich nichts Nennenswertes. Immer wieder zog es Flüchtlinge aus aller Herren Länder hierher, die sich ohne Aufsehen mit der einheimischen Bevölkerung vermischten. Mit der Beschaulichkeit war es allerdings vorbei, als Eldgrimm „der Lange“ (jetzt: „der Weise“) Oriksson im Jahre 2628 nJL (1001 BF) Kendrar eroberte und damit die Südgrenze Thorwals an den Ingval verschob. Im gleichen Zuge wurde das Gebiet zwischen Roval und Andraval thorwalsch. Während der ersten Zeit gehörte der Steineichenwald noch zum Jarltum „Südthorwal“, bis es vor fünf Jahren neu eingerichtet wurde. Wenig später wurde Letham „der Eichenrupfer“ Lethamson zum Jarl des „Steineikiskov“ gewählt, nicht zuletzt um seiner Verdienste im letzten Konflikt mit dem südlichen Nachbarn Nostria willen (siehe Personenbeschreibung Jarl Letham).

Die Steineikiskover sind seit jeher typische Siedler geblieben. Der spektakulärste Fall von Neuansiedlung in jüngster Zeit war der Umzug des nostrischen Barons Tsafried vom Bach mitsamt seines Dorfes nach der Einnahme Kendrars durch nostrische Truppen im Jahre 2650 nJL (1023 BF). Als sich die Nostrier aus den Landen nördlich des Ingval wieder zurückziehen mussten, blieben er und die Seinen einfach zurück und fanden in Rovamund Aufnahme. Steineichenwalder sind offenherzig, gastfreundlich, ehrgeizig und fleißig, vor allem aber stets zu (recht heftigen) Scherzen aufgelegt. Von ihrer Grundeinstellung her sind sie sicherlich die Optimistischsten aller Thorwaler. Ihr Vertrauen in den eigenen Erfolg ist manchmal schier grenzenlos und so sitzen sie zum Beispiel noch lange am Verhandlungstisch, wo andere schon längst zur Orknase greifen. Das kann an geeigneter Stelle viele Leben sparen, auf Hjaldings ist es jedoch eher nervtötend. Man sollte nicht vergessen, dass das Jarltum Steieikiskov tatsächlich zu den friedlichsten Gegenden Nordaventuriens der letzten Jahrhunderte gehört und kriegerische Auseinandersetzungen vor Ort äußerst selten waren. Zum südlichen Nachbarn pflegt man traditionell gute Beziehungen und befremdet damit viele Thorwaler des traditionellen Nordens. Von Nordthorwalern werden sie generell schnell als überheblich empfunden, weil sie ihre Verhältnisse häufig als Maßstab nehmen und manche Nöte des Nordens kaum nachvollziehen können. Es ist jedoch keine Frage, sie sind Thorwaler und fühlen sich Thorwal verpflichtet. Das heißt allerdings im Allgemeinen nicht so sehr dem Land, wie mehr dem Hjalding und seinen Beschlüssen und damit momentan Jurga – was es nicht gerade einfach macht, sich mit den Nordthorwalern zu arrangieren…


Peilinen vs. Rovamund – eine längere Geschichte

Rovamunder und Peiliner – wann immer sie aufeinander treffen, geht es heiß her. Dabei ist ihre Abneigung zueinander schon einige Generationen alt. Einen Höhepunkt erreichte diese Feindschaft, als sich Peilinen endgültig als „politisches Zentrum“ der Region etabliert hatte, nicht zuletzt, weil die Peiliner Sippe bis vor wenigen Jahren großen Einfluss in der thorwalschen „Gänsekiel-Otta“ (in Thorwal) besaß. Den wohlhabenden Händlern aus Rovamund blieb nichts anderes übrig, als zum unbedeutenden Nachbarn zu fahren wann immer in der Region Politik gemacht wurde. Dort machten sie sich unbeliebt, indem sie ihren Unmut nie verhehlten und mit ihrem Wohlstand protzten. Kein Wunder, dass die verletzten Peiliner ihren Ärger immer wieder an den Rovamundern ausließen, wann immer sich die Gelegenheit bot. Zwischenzeitlich kam es sogar zu einer Blutsfehde, die aber nach kurzer Zeit beendet werden konnte. Auch Begegnungen der Immanmannschaften endeten regelmäßig in Schlägereien, unabhängig davon, ob das Spiel schon angefangen hatte oder nicht. Mittlerweile hat sich der Konflikt einigermaßen beruhigt, auch wenn die Bewohner des anderen Ortes noch immer die beliebtesten Spottopfer sind. Einerseits haben die Rovamunder gelernt, sich zu mäßigen, und haben den Peilinern gleichzeitig ihre Stellung abgelaufen; andererseits sind die Peiliner durch das Aufleben des Heidestiegs (s.a.: UdW „Heidestieg“) und vor allem durch das neue Sägewerk ihrerseits gegenüber den wohlhabenden Rovamundern zu Wohlstand gekommen. Der Spott an sich ist milder und einfallsreicher geworden. So spotten z.B. die Peiliner, die Rovamunder brauten ihr Bier aus dem Wasser, in das die Peiliner ihre Fäkalien entsorgen.


Der lange Winter 2655 nJL (1028 BF)

Im Steineichenwald ist der Winter nicht spurlos, jedoch recht glimpflich zu Ende gegangen. Dadurch dass der Ingval recht früh für Schiffe unpassierbar war, konnte die gewonnene Holzkohle des Sommers nicht abtransportiert werden – Ein Segen, wie sich herausstellte. Auch die Vorratsspeicher waren voll genug, dass die Meisten den Winter überstanden. Die Schneeschmelze im Frühjahr sollte jedoch ein größeres Problem darstellen. Jarl Letham besprach seine Sorgen über die erwarteten Wassermassen schon früh mit den Hersiren und Hetmännern des Jarltums. Es ist seiner Umsicht zu verdanken, dass die Hügel oberhalb Rovamunds und Peilinens in früheren Jahren befestigt und mit Hütten bebaut wurden, um im Fall der Fälle sichere Zuflucht zu bieten. Für das moderne Sägewerk Peilinens gab es jedoch keine Rettung: Es wurde durch Treibholz so stark beschädigt, dass es abgerissen und neu erbaut werden musste. Schlimm hat es den Ort Skelellen erwischt. Nachdem es lange danach aussah, dass die Schmelzwasser des Kraval gleichmäßig abflössen, suchte am Morgen des 7. Faramondes eine gewaltige Flutwelle den Ort heim. Diese riss Häuser, Hütten, Stege und Schuppen mit sich fort und kostete etwa drei Viertel der Bevölkerung das Leben. Nach den grausigen Leichenfunden des vorigen Sommers und verseuchter Waldgebiete im Herbst, ist es fraglich, ob der Ort je zu alter Größe wachsen wird.


Autor: Jan Rebehn