Thorwal Standard/Zeitung 9

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ING 28 Hal/1021 BF

Schwere Kämpfe in Ifirns Ozean

Unter Führung der Hersirin Swafnild Swinsdottir sind drei Ottas aus Neuhjaldingard und Enqui gen Nord-Osten gezogen.
Grund für den Aufbruch war der Bericht eines Händlers aus Riva, daß Walfänger aus Paavi weit nach Westen gekommen sind, dort, in unseren Gewässern, ihrem schäbigen und frevlerischen Treiben nachzugehen, da der Winter in der Bernsteinbucht nicht enden will.
Im gerechten Zorne trotzte man den Frühlingsstürmen, die heftiger als üblich unseren Streitern für Swafnir mitspielten. Schließlich geriet die Gruppe gar in ein Packeisfeld, in dem eine Otta so schwer beschädigt wurde, daß sie aufgegeben werden mußte.
Doch die Mühsal sollte nicht vergebens sein: Ein Mast tauchte am Horizont auf. Schnell kam man näher, da das Schiff vor Treibanker trieb: Ein Walfänger, der gerade seine Boote zur Jagd ausgesetzt hatte. Die Nuckelpinnen und der treibende Pott stellten für unsere Jungs und Mädels kein ernstes Hindernis dar. Schnell waren die Beiboote niedergekämpft und der Walfänger geentert. Die Besatzung der havarierten Otta übernahm den Walfänger. Die Gefangenen ließen sich schnell überreden, preiszugeben, daß nur wenige Meilen östlich noch drei weitere Walfänger operierten.
Man schickte das gekaperte Schiff als Tarnung voraus. Dummerweise konnte sich aber ein Teil der Gefangenen auf dem Walfänger befreien und einiges Unheil anrichten können. So war es nichts mit einem Überraschungsangriff.Wider Erwarten operierten die drei anderen Schiffe der Swafnirlästerer auch nicht getrennt, sondern gemeinsam. Eine heftige Seeschlacht entbrannte. Eins der drei Schiffe konnten unsere Recker noch zügig kapern, als ein unnatürlich heftiger Schneesturm einsetzte. Bärne Raffnixson, der auf der Enquier Sturmgischt mitgefahren war, berichtete uns, daß er schwören könnte, das der Schnee- und Hagelsturm nur jenseits der zwei verhaßten Schiffe losging. Jedenfalls gelang es den Schändern im Schutze des Sturmes die Walwut aus Enqui zu entern. Doch Swafnir war mit uns: Das Blatt wendete sich, als ein mächtiger Wal auftauchte und sich schützend vor unsere Schiffe begab. In seinem Schutze konnte man dem widernatürlichen Sturm gen Westen entkommen. So kehrten unsere tapferen Helden statt mit drei Ottas, nur noch mit einer und zwei Walfängern zurück.

Swafnir’s Kinder

von Swafgrimnur Thungursson
Vor langer Zeit, als die Hjaldinger noch in Hjaldingard lebten, hatte ihr Volk einen mächtigen Gott. Swafnir hieß er, und er war der Herr über das Wasser und den Wind. Am liebsten zeigte er sich seinem Volk in Form eines Wales. Er brachte den Seinen bei, wie man gute Schiffe baut und wie man gegen Feinde kämpft. Er schickte ihnen günstige Strömungen unter den Kiel und den richtigen Wind in die Segel. Die Fischnetze der Hjaldinger waren immer prall gefüllt, so daß niemand Hunger leiden mußte. Und wenn die Drachenschiffe von ihren Beutezügen heimkehrten, waren große Feste angesagt.
Nun hatte Swafnir aber noch zwei Kinder, Efferd und Rondra geheißen, die ihrem Vater die Verehrung der Hjaldinger mißgönnten. Efferd, ein Taugenichts, der seine Zeit im Meer verbrachte und sich mit den Seeschlangen paarte, und Rondra, die übellaunig mit ihrem Donnerwagen über den Himmel fuhr und Blitze schleuderte, taten sich eines Tages zusammen, um ihren liebevollen Vater zu stürzen. In einem günstigen Augenblick bannten sie ihn in die Gestalt eines weißen Pottwales und teilten sich seine Macht.
Weiter im Süden, bei den kleinwüchsigen Güldenländern, fanden die beiden als Götter die Anerkennung, die ihnen im hohen Norden bei den Hjaldingern gefehlt hatte. Sie lehrten sie zu morden und zu plündern, wie man Sklavenschiffe baut und andere Völker unterjocht. Unter ihrer Führung griffen die Güldenländer das Land der Hjaldinger an und zerstörten ihre Siedlungen eine nach der anderen.
Schließlich blieb Swafnir nichts anderes übrig, als die Überlebenden seines Volkes über das Meer der Sieben Winde zu führen. Im heutigen Thorwal fanden sie eine neue Heimat. Doch auch dort sollten sie nicht in Frieden leben können. Güldenländische Siedler waren ihnen nach Aventurien gefolgt. Aber Swafnir blieb nicht tatenlos. Kaum waren diese Siedler entdeckt, sorgte er dafür, daß kein weiteres Schiff der Güldenländer glücklich über das Meer der Sieben Winde kam. So ließ der Strom der Siedler schnell nach. Leider kam sein Handeln zu spät. Dank ihrer Göttinnen Rahja und Tsa vermehrten sich die Siedler wie die Orklandkarnickel und verbreiteten sich über den ganzen Kontinent ...
So ist es nun an der Zeit, daß die Thorwaler auch einmal etwas für ihren Gott tun und die alte Heimat zurückerobern, auf daß Swafnir zu alter Macht zurückfinde und Hjaldingard in neuem Glanz erstehe!

Wissenschaftliche Erkenntnisse, Ifirn und Mokoscha betreffend

wider die güdenländische Suppression von Swafgrimnur Thungurson, Mysticker, z.Zt. Halle des Windes, Olport
Wie schon in anderen Abhandlungen festgestellt wurde, ist durch die GUT (neu-bosp. Für: Große Unifizierende Theorie) des Zwölfgöttlichen Glaubens in Folge des Silem-Horas-Edikts von 100 v.BF der Glaube der Thorwaler und anderer Völker, die nicht von den im Gebiet des heutigen Lieblichen Feldes vor ca. 2500 Jahren angelandeten güdenländischen Siedler abstammen, in größerem Maße unterdrückt worden, als man sich vorstellen kann.
Die folgende Untersuchung konzentriert sich auf die Stellung Ifirns im Gefüge des Zwölfgötterglaubens. Wie sich im Laufe der Untersuchungen herausstellen wird, ist Ifirns Schicksal eng mit dem Mokoschas verbunden.
Als Folge des Silem-Horas-Edikts wurde der Götterglaube reduziert auf die Verehrung der kodifizierten Zwölfgötter. Infolgedessen wurden andere Götzen wie Brazoragh, Hranngar dämonisiert, aber auch die alten Götter Swafnir, Ifirn und Mokoscha und ihre Kulte verboten.
Lange ließ sich dieses Verbot allerdings nicht aufrecht erhalten. In dem Versuch der Geweihtenschaft der Zwölf, die Kontrolle über die Glaubensgemeinschaft zu erhalten, wurden die übrigen Götter in der GUT zu Halbgöttern degradiert, die sich so in den Zwölfgötterglauben integrieren ließen.

So wurden zu Ifirn folgende „Tatsachen“ im Zwölfgötterglauben Allgemeingut:
Der Gott Firun kam in die Wüste Khom, traf dort auf Meriban, Tochter eines wandernden Hirten, verliebte sich in sie und zeugte eine Tochter, eben Ifirn. Dies ist nicht gerade viel, genügt aber dem Silem-Horas Edikt und bindet auf diese Weise Ifirn in den güdenländisch/aventurischen Zwölfgötterglauben ein.
Zu Mokoscha finden sich hingegen folgende „Tatsachen“:
Mokoscha, die Volksgöttin der Norbarden, wird oft als Tochter Peraines bezeichnet. Äußerst spärlich; offenbar hat man noch keine glaubwürdige Lügengeschichte gefunden, die Mokoscha endgütig in den Zwölfgötterglauben einbindet. Dies ist aber angesichts ihrer geringen Verehrerschar auch nicht von unbedingter Dringlichkeit.

Aufgrund der mangelnden Kenntnis der Völker, die hinter diesen Göttinnen stehen, ist es nicht verwunderlich, daß die Lügenpriester des Praios bei den oben angeführten „Tatsachen“ Fehler machten. Widersprüche tun sich für jeden auf, der genauer hinschaut und andere Quellen als die güldenländischen zu Rate zieht.

Wir wollen nun die historischen Überlieferungen des hjaldingschen und anderer Völker zwecks Auffindung dieser Widersprüche auswerten.
Gegen 1630 v.BF mußten die Hjaldinger unter der Führung von Jurga Tjalfsdotter ihre alte Heimat verlassen. Wie das Jurga-Lied berichtet, wurde ihre Flucht von Efferd, einem güldenländischen Gott, schwer behindert. Mehrere Schiffe gingen ob seines Wütens unter. Für unser Thema spielt dies aber keine Rolle, ebensowenig, daß Swafnir selbst den Hjaldingern rettend zur Seite kam.
Auf ihrer weiteren Reise über das Meer der Sieben Winde erreichten sie eine Insel mit einem Tempel, in dem Jurga drei Tage lang mit den Göttern sprach. So erfuhr Jurga von Swafnir, daß noch viele von Efferd und Ifirn in den Tod gerissen würden, bevor die Hjaldinger das sichere Asyl in Thorwal erreichen sollten.
Dies ist natürlich wieder von güldenländischer Propaganda verdreht worden. Schließlich ist jedem bekannt, daß Ifirn den Menschen wohlgesonnen ist. Einzig Efferd ist auf der Überfahrt als Feind aufgefallen. Wichtig ist einzig, daß unzweifelhaft Ifirn gegen 1630 v.BF über die Hjaldinger wachte, ob zum Guten oder zum Bösen sei einmal dahingestellt.
Gegen 1700 v.BF war Bastrabun ibn Rashtul, legendärer Held der Tulamiden, vollauf damit beschäftigt, die Diener Hranngars, die Echsischen, aus der Khom zu vertreiben. Man kann also davon ausgehen, daß zur Zeit der Überfahrt der Thorwaler noch keine Hirten durch die Khom wanderten. Wozu auch? Die Khom war eine lebensfeindliche Wüste, die fruchtbaren Küstengegenden um Khunchom, das gesamte Mhanadital und auch die noch nicht zur Wüste gewordene gorische Hochebene standen den wenigen Tulamiden als Siedlungsraum zur Verfügung.
Da Ifirn aber zu der Zeit schon auf Swafnirs Insel weilte (oder, wie die Güldenländer sagen, hjaldinger Drachen versenkte), ergibt sich hier ein Widerspruch: wie konnte sie der hjaldinger Flucht beiwohnen, wenn sie zu dem Zeitpunkt noch nicht geboren sein konnte? Offenbar haben die zwölfgöttlichen Lügner hier einen Fehler gemacht.
Betrachten wir dagegen Mokoscha. Sie ist die Volksgöttin der Norbarden. Irgendwann zwischen 1800 und 1600 v.BF wanderten die Stämme der Al’Hani und der Beni Nurbad nach Norden, um neuen Siedlungsraum zu suchen. Einige kamen dabei sogar bis in die thorwalsche Gegend.
Hier zeigt sich deutlich, wie es zu der Geschichte mit der Firunstochter Ifirn kam: Offenbar wurde von einem noch näher zu bestimmenden Gott Mokoscha als Tochter einer Beni Nurbad (oder Al’Hani) gezeugt. Sie führte dann ihr Volk nach Norden in eine neue Heimat, ähnlich wie Jurga die Hjaldinger nach Thorwal geführt hatte. Die güldenländischen Zwölfgöttergeweihten vermengten offenbar die beiden Göttinnen Ifirn und Mokoscha und erfanden die knechtenden Geschichten, um Thorwaler und Norbarden zu unterwerfen.

Woher kommen nun Ifirn und Mokoscha wirklich?
Jedem Thorwaler ist bekannt, daß Swafnir und Ifirn ihnen ein schützendes Götterpaar bilden. Firun, der Vater des nördlichen Eises, ist möglicherweise tatsächlich Ifirns Vater. Er wurde auch nur unter großen Mühen in die Zwölfgötter aufgenommen, vermutlich um die nördlichen Lande an die Zwölfgötterschaft zu binden. Ifirns Mutter ist wahrscheinlich eine echte Hjaldinger Maid. Ansonsten ist ihr Bemühen um das hjaldingsche Volk nicht erklärlich.
Mokoscha hingegen dürfte die Tochter eines Gottes und Meriban aus dem Stamme der Beni Nurbad (bzw. der Al’Hani) sein. Einziger Gott, der hierfür in Frage kommt, ist wohl Raschtul, der größte der Giganten vom Anfang der Welt. Zwar wurde er von Rondra in ewigen, todesähnlichen Schlaf versetzt, doch sein Geist ist frei und vermag Gestalt anzunehmen. Alles deutet darauf hin, daß der tulamidische Führer Rashtul al-Sheik, der erfolgreich den Kampf mit den Echsischen aufnahm, eine Gestalt Rashtuls war.

Konsequenzen:
Wir müssen sämtliche von den Geweihten der Zwölfe aufgestellten Glaubenssätze aufs genaueste betrachten. Es mag sich ergeben, daß unsere angestammten Götter nur darauf warten, daß wir sie um Hilfe bitten, uns aus der Knechtschaft der Güldenländer ein für alle mal zu befreien. Doch dazu müssen wir unsere Götter auch kennen.
Mögen Swafnir und Ifirn über uns wachen, uns schützen und leiten.

Literatur:

  • [1] Swafgrimnur Thungurson: „Swafnirs Kinder“, Olport, 1020 BF (s.a. diese TS Ausgabe)
  • [2] Silem-Horas: „Edikt, den Glauben an die Zwölf Götter betreffend“, 100 v.BF

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