Klingensucher Saga
Aus dem Abenteuer Helden einer Saga
1. Hetfrau Maradas Hof
In alten Mären wird gesagt
von Ehr, von Ruhm und Heldentat.
So fand ich's auch auf jüngster Queste,
Erzählt sei es auf diesem Feste.
Zur Hetja-Halla in Maradas Land ein Unhold heerte ungebannt. Zu Gast derweilen edle Recken, wussten nichts vom finstren Schrecken.
2. Der Unhold und seine Verwundung
Des Nachts der Unhold heeren kam, er brach die Tür, ein Opfer nahm. Die furchtlos Helden Schwerter zogen, damit das Biest zum Kampf bewogen.
Voll Kampfeslärm war nun die Halle, sollt endlich werden des Unholds Falle. Die Gäste tapfer, wutentbrannt, der Unhold blutend bald entschwand.
3. Des Unholds Heimstatt und das Tyrfinglied
So begab es sich nach Vieler Tod, dass Fremde bannten Maradas Not. Man sah viel Blut aus tödlich Wunde, und des Unholds Heimstatt fanden Hunde.
Den Ruhm, zu schatzen das Verlies, Die Hetfrau ihren Rettern ließ, den Unhold tot, doch fand man Fährte zum legendären Tyrfingschwerte!
4. Hetfrau Maradas Verwünschung
Marada bereit zur Herferd, des Schwertes Fund sie eifrig harrt. Sie lud die Recken mit auf Queste, beginnen sollt sie nach dem Feste.
Doch böser Fluch, der traf sie bald, als Marada Jagen war im Wald. Sie traf die Fylgja, gab ihr Hohn, der Fluch, der war des Wesens Lohn.
5. Der Hetfrau Sonnwendeid in der Hetja-Halla
Alsdann die Gäste am Festblock schworen Beistand bis zu Tyrfings Toren. Doch Maradas Eid, vom Fluch gebannt, ging fehl und band sie an ihr Land!
Die Wut war groß, Entsetzen weit, doch Festeid zwingt in Ewigkeit. So zogen nun zu Maradas Schrecken, allein auf Queste unsre Recken.
6. Die Klingensucher bei Hamglön und Heid
Die Klingensucher unverzagt, bei Zauberweibern suchten Rat. Sie lösten Rätsel von Hamglön und Heid und fragten nach Tyrfing, so zwang sie ihr Eid.
Die Seidkonas sprachen machtvoll Worte, der Wind nannt ihnen Schwertes Orte. Zum Lohn zwei Augen sie ließen vermelden, erhielten sie nicht und fluchten den Helden.
7. Die Klingensucher und Kjaskar der Heimatlose
Der Hetfrau Freund Kjaskar hieß, in Freundschaft Maradas Mannen ließ, die folgen sollten unsren Recken, auf Queste ihren Rücken decken.
Kjaskar den man Heimatloser nannte, den Götterspruch für immer bannte auf Herferd, den ruhmreich Mann, drum bot er sich als Führer an.
8. Der Seefluch der Zauberweiber
Darauf gab's Jubel und ein Fest, man rüstet' Schiff und Mensch zur Quest. Sodann der Tross, er zog an Bord, Kjaskars Kurs führt' uns nach Nord.
Die Klingensucher voller Eifer, doch spürten nun den Fluch der Weiber, der hieß die Wogen, sich zu türmen, und den Wind, gar wild zu stürmen.
9. Die Klingensucher und Kjaskar, der Heimatlose bei Jarl Ture Vandrason
Trotz Kjaskars kühner, mächt’ger Worte, wir schienen vor Swafnirs Pforte, so musst' das Schiff vorzeitig landen, wo wir uns bei Virport fanden.
Jarl Ture hieß dies Land sein Eigen, wir mochten ihn alsbald gut leiden. Doch Turesdottirs nahe Kammer, vom Wurm umringt, welch Jammer!
10. Kjaskars und der Klingensucher Kampf mit dem Ögnirwurm
Der Jarl versprach sie dem zum Weibe, der rettet Thora aus der Bleibe. Kjaskar am Fenster sah die Maid, voll Liebe schwor zu bannen ihr Leid!
Durch Fluch entfernt vom Weiterkommen, von Kjaskars Eid in Pflicht genommen, die Klingensucher rannten Sturm mit Kjaskar auf den Ögnirwurm.
11. Der alte Rätselsteller und Jarl Tures Missetat
Doch niemand konnt' das Wesen bannen, Agantyrs Sohn verlor aber keinen seiner Mannen. Drauf weihte er sich der Göttin Travia, auf dass durch er hier das Kampfglück sah.
Als man Rätsel zwei gelöset fand, die fremder Gast am Abend nannt', da wusst’ der Alte zu bezwingen, den Fluch, den Wurm vor allen Dingen!
12. Der Drachenkampf und Kjaskars Vermählung
Am dritten Spruch, dem Jarl genannt, als Ögnir selbst man ihn erkannt, versprach dem Jarl durch Gäste Tod, weil dieser ihm mit der Axt gedroht.
13. Die Klingensucher und Kjaskar der Ruhelose in der Vaenibugten
Voll Freud der Held nun Thora sah, der Traviaschwur alsbald geschah. Doch Ture angstvoll drängt’ die Gäste zum Aufbruch schnellstens nach dem Feste.
So zogen wir erneut aufs Meer, der Wind war gut, die See nicht schwer. Am Ziel der Fahrt man ging an Land, der Hof des Frodisson dort stand.
14. Durlin und Durgrim
Dieser auch den Orte kannte, den die Seidkonas einst nannten. Die Sinne schon beim Tyrfing hingen, als die Helden nun auf Suche gingen.
Hoch in Bergen, gut versteckt, doch von den Recken bald entdeckt, zwei Alfen hausten, Zauberschmiede, wahrten das Schwert vor jedem Diebe.
15. Der Klingensucher Urteil und das Erlangen des Tyrfing
Die Recken friedvoll aufgenommen, als Urteilskünder sehr willkommen, sie stritten sich um ihre Kunst und nun auch um der Helden Gunst.
Versprachen beide wählbar Habe, für den Preis, die hohe Gabe. Klingensuchers Preisvergabe beendet’ schließlich das Gehabe.
16. Der Tyrfingfluch
Sie forderten das Tyrfing nun, den Alfen reute neidisch Tun. Sie mussten doch die Klinge geben, den Ruhm der Helden hoch erheben!
Doch Tyrfing brachte üble Kraft, durch Fluch beseelt bis in den Schaft. Gezwungen zu fordern einen Tod, wann immer gezogen, das war die Not.
17. Der Klingensucher Neidingstat
Zurück bei Arngrim Frodisson, den Suchern bald das Blut geronn, als merkten sie den Fluch der Klinge, von Neidingstat ich nunmehr singe.
Ein Mann am Hof zu Tode kam, weil Tyrfings Macht ein Opfer nahm. Das alte Schwert ließ Gastrecht schänden und Kjaskar, die Sucher zur Flucht sich wenden.
18. Kjaskars Wiedersehen mit Thora und Jarl Tures Ende
Bei Ture wieder angekommen, Thora froh an Bord genommen, wähnten wir uns nun in Frieden, die Klingensucher Tyrfing mieden.
Doch holte ein uns Schwertes Not, weil Neugier stärker war als das Verbot. Es zog ein Narr den herrlichen Stahl, Jarl Ture er so zum Tode befahl.
19. Fridleif Turesson
Der Ögnirspruch, so wurd’ er wahr, die Helden kamen in Gefahr, erneut zu büßen Rekkers Tod, die Rache war des Fridleifs Not.
Die Herzen schwer ob dieser Sache, Fridleif sann auf Vaterrache. Er ließ die Helden sich entscheiden, ob ehrbar Vergleich, ob Kampfestreiben.
20. Der Klingensucher und Kjaskars Vergleich mit Fridleif
Die Klingensucher, sie wollten vergleichen, nach altem Brauch die Schuld begleichen. Ein weiser Alter um Schiedsspruch gebeten, Gerechtigkeit er sollt’ vertreten.
Der Weise, er ließ ein jeden schildern und wusste Fridleifs Zorn zu mildern. Die Helden und Kjaskar mit Buße belegt, doch wurde so der Frieden gehegt.
20a. Der Kampf gegen Hersir Fridleif
Die Klingensucher, sie wählten den Streit, auch Fridleif fand sich gern bereit, auszufechten Mann gegen Mann, er dergestalt auf Rache sann.
In grimme Walwut Fridleif verfiel, der Helden Streiter weit vom Ziel, Mit letzter Müh’ er ihn besiegt Im Blute Swafnirs Urteil liegt
21. Der Klingensucher und Kjaskars Rückkehr in die Hetja-Halla
In Frieden schifften wir sodann gen Uddahjal, wo es begann. Die Freud’ war groß, der Jubel laut, Als endlich heimisch Land geschaut.
Der Hetfrau gar die Tränen flossen, als ihre Händ’ das Schwert umschlossen. Er schwor, zu ziehen es nimmermehr, außer im Kampf voran dem Heer.
So mag ich diese Mär beenden, die Kund in ferne Reiche senden, auf dass alsbald durchs ganze Land die Klingensucher sind bekannt.