Jarltum Westliche Premer Halbinsel (Premr Vestrhalfey)

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Jarltum Westliche Premer Halbinsel (Premr Vestrhalfey)


Region Premer Halbinsel
Jarl/in Hakon Raskirsson in Hjalsingor
Bevölkerung um 4.000
Siedlungen Orvil (550), Hjalsingor (400), Guddasunden (400), Haibuthar (um 250), Rovik (250)
Gewässer Küste vom Meer der Sieben Winde mit vielen Fjorden, zahlreiche Bäche aus den Bergen. Einziger Fluss ist der Orval, der bei Orvil in den Roviksfjord fließt


Mit freundlicher Genehmigung der
Ulisses Spiele GmbH
Grenzen
im Norden die Hjaldorberge bis zur Overthorner Landzunge, im Osten der Bergrücken des Hjaldorgebirges bis hinunter zum Haibuthar-Fjord
Angrenzende Jarltümer/Länder
im Norden das Jarltum Südlicher Golf (Skjellsgrond), in Osten und Süden das Jarltum Premer Küste (Premjastad)
Landschaften
Sanfte grasbewachsene Hügellandschaft mit zahlreichen tiefen Fjorden an der Küste, In Gebirgsheide übergehende Graslandschaft mit windzerzausten Föhrenhainen zum Hjaldormassiv hin.
Bekannte Ottajaskos/Sippen
Schädeltrommler-Ottajasko, Nuianna-Ottajasko
Persönlichkeiten
Lokale Helden/Heilige/mysteriöse Gestalten
Goerd Halfson, „Hohepriester“ des Wolfskultes in Orvil
Besonderheiten
Die „Wolfshöhle“ oberhalb Orvils


Das Land

Grasbewachsene Hügel und verschlungene, tief einschneidende Fjorde prägen das Bild dieses Jarltums, im Hintergrund der atemberaubende Anblick des in der klaren Seeluft fast zum Greifen nahe scheinenden Hjaldormassives mit seinen ewig schneebedeckten, im Norden des Jarltums bis zu viereinhalbtausend Schritt hohen Gipfeln. Das Land ist fruchtbar, das Klima dank des an der Küste vorbeiziehenden Güldenlandstromes recht mild, aber regenreich, da das Gebirge die seewärtigen Regenwolken am Weiterziehen aufs Festland hindert. Das führt zu einer Vielzahl von Bächen, die sich diesseits und jenseits des Gebirges in den Küstenstreifen ergießen - lustig murmelnd im Sommer und Herbst, und zu heftigen Sturzbächen anschwellend während der Schneeschmelze im Frühjahr. Erst weit im Norden des Jarltums finden sich genügend Bäche noch in den Bergen zusammen, um sich zu einem richtigen Fluss zu vereinen – dem Orval. Doch ist dieser über weite Strecken zu reißend und birgt zu viele Stromschnellen, als dass er wirklich schiffbar wäre. Felder und Weiden erkennt man schon von weitem an ihren Hecken, die besonders in den Niederungen und Senken das Land wie kleine Inseln durchschneiden. Sie bieten Vieh und Feldfrucht Schutz. Neben den unempfindlichen Getreiden wie Gerste, Dinkel und Roggen findet man hier vereinzelt auch Hafer und vor allem große Rübenfelder, aus denen zumeist rückseits der Berge in Prem das berühmte „Premer Feuer“ gebrannt wird. Das Rind auf der Weide ist zumeist die wetterharte „Haarige Gebirgskuh“, die von Wind und Regen unberührt im Schutze der Hecken gelassen ihr Mittagessen wiederkäut, ansonsten setzen eine Vielzahl von „Premer Mähnenschafen“ helle Tupfer in die grünen Hügel, während bei den großen Waldgebieten vornehmlich Schweine gehalten werden und an den wenigen Gehöften am Fuße der Hjaldorberge die klettersicheren Ziegen überwiegen. Diese Gehöfte haben es nicht immer einfach, denn in den Hjaldorbergen lauert eine Reihe von Untieren, die sich von Zeit zu Zeit ihren eigenen Anteil am Weidevieh holen. Im Norden sind es immer wieder Harpyienschwärme, die die Umgegend heimsuchen, in den ausgedehnten Waldgebieten hausen Riesenspinnen und in der Gegend von Orvil breiten sich immer mehr die Wölfe aus. Im Hügelland zwischen Guddasunden und Prem kommt es immer wieder mal zu Begegnungen mit der Höhlendrachin „Forsgap“, die seit Jahrzehnten ihren verschwundenen Nestling sucht und in teils verzweifelter, teils zorniger Stimmung eine unberechenbare Gefahr darstellt. Der warme Güldenlandstrom beschert der Küste reiche Fischgründe, die den Vestrhalfeyern ein gutes Auskommen sichern, aber andererseits auch eine Menge Haie anlocken und auch Krakenmolche, die sich besonders im Golf von Prem wohl zu fühlen scheinen. Dafür sieht man auch immer wieder ganze Walschulen von Olport- und Grünwalen, die sich an den Fischschwärmen laben und Pottwale, denen es die Krakenmolche angetan haben und die sich vor allem im tiefen Wasser vor dem steil abfallenden Festlandsockel wohlfühlen.

Gut ausgebaute Strassen, selbst einfache Karrenwege wird man auf der westlichen Halbinsel zumeist vergebens suchen, denn sämtliche Ortschaften liegen an der Küste oder in einem Fjord und sind daher meistens nur mit dem Schiff zu erreichen. Nur zu den auswärts gelegenen Gehöften führt meist so etwas wie ein mehr oder weniger ausgetretener Trampelpfad, der bei gutem Wetter auch mal mit einem Karren zu befahren ist. Das Hauptverkehrsmittel ist das Boot – der Knorr, der Skeid, die Skúta, die Joll oder das Djingei. Die vielen kleinen seetüchtigen Ruder- und Segelboote, die zum Fischen oder für den Kleintransport genutzt werden und das bei fast jedem Wetter. Schon kaum dem Kindesalter entwachsene Jongs und Meitjes sieht man in einer kleinen Joll Wellenkämme angehen, die einem alten Seebären aus Harben zumindest Sorgenfalten in die Stirn gegraben hätten. Doch hier gehört das zum Alltag und die Vestrhalfey hat viele gute Seeleute hervorgebracht, denen das Segeln im Blut zu liegen scheint.


Die Leute

Die Besiedelung der Premer Halbinsel begann vor über zweitausend Jahren und schritt zügig voran, da das Land hier wesentlich fruchtbarer und das Klima milder als im Norden Thorwals ist. Der Hunger war immer ein seltener Gast hier und so sah man die Vestrhalfeyer seltener auf Kriegszügen, denn mehr auf Handelsfahrten gen Süden ziehen, wiewohl – viel herumgekommen sind sie schon immer. Erst mit der Besetzung durch das Neue Reich und der zunehmenden Drangsalierung durch die priesterkaiserlichen Besatzer wurde man auch hier vorübergehend wieder kriegerischer, um sich bald danach wieder vermehrt neuen Handelsfahrten zu widmen. Die Große Pest schließlich kostete auch hier mehr als ein Viertel der Bevölkerung und in den Wirren der nächsten dreihundert Jahre konzentrierte man sich mehr darauf, an der eigenen Küste wieder für Ruhe zu sorgen, anstatt in fremde Länder zu ziehen. Erst vor weniger als zweihundert Jahren waren die Vestrhalfeyer wieder verstärkt an fremden Küsten zu sehen, trieben vor allem viel Handel mit dem Bornland und führten nebenbei Überfälle auf Al’Anfanische Siedlungen aus, bis Atmaskot Blutsäufer für einen abrupten Bruch der Beziehungen zu Festum sorgte und Fahrten ins Perlenmeer für Drachenschiffe ein gefährliches Unterfangen wurden. So verschob sich der Handel zum Mittelreich und zum Lieblichen Feld hin. Wer nun auf Herferd gehen wollte, schloss sich zumeist den Premer Seesöldnern an und so ist es bis heute geblieben.


Besonderheiten

Vor einigen Jahren kam es vor allem im Raum Orvil, am Ende des Roviksfjordes, zu einer großen Wolfsplage, die zu empfindlichen Verlusten im Viehbestand führte und der auch eine ganze Reihe von Bewohnern zum Opfer fielen. Im Laufe der Zeit wurde man zwar der Bedrohung halbwegs Herr, doch tauchte zu dieser Zeit Goerd Halfson wieder auf, der vor Jahren in die Ferne gezogen war, um dort sein Glück zu machen. Mit seinen geheimnisvollen Geschichten schaffte er es schnell, eine Anhängerschaft um sich zu scharen und eine Art Wolfskult zu gründen, mit dessen Hilfe man sich die Beherrschung der verbliebenen Wolfsrudel erhofft. Relativ erfolgreich, wie es scheint, doch um den Preis regelmäßiger „Opferungen“ abwechselnd von Mensch und Tier gegenüber den Wölfen. Selten aus den eigenen Reihen, hingegen verschwinden immer mehr Bewohner umliegender Ortschaften spurlos, ebenso wie viele Reisende. Besonders Rovik hat darunter sehr zu leiden und beklagt inzwischen viele Verluste. Goerd Halfson dagegen hat als Anführer und „Hohepriester“ des Kultes inzwischen so viel an Macht gewonnen, dass er sich zum Herrscher Orvils aufschwingen konnte und dort ein strenges Regiment führt. Beschwerden an den Jarl verlaufen stets im Sande, denn dieser hält ein Eingreifen nicht für nötig, solange man es in Orvil schafft, der Wolfsplage Herr zu werden. Und die Verschwundenen sind eben selber daran schuld, wenn sie es als erwachsene Leute nicht schaffen, besser auf sich Acht zu geben. So kann Goerd seinen Machtbereich langsam aber stetig immer weiter ausdehnen und immer mehr Gehöfte und sogar andere Ortschaften in seinen Wolfskult mit hineinziehen. Gerüchteweise hört man munkeln, dass die Traviatempel inzwischen verwaisen, während in den Hallen Swafnirs dieser nur noch in einer sehr grausamen und blutigen Form verehrt wird.

Fremde tun wahrlich gut daran, diese Gegend weitläufig zu meiden.