Thorwalsche Schifffahrt/Navigation

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Navigation

Größtenteils navigieren die Thorwaler nach Sicht, da es üblich ist, dort wo möglich, abends die Küste anzulaufen, um ein gemütliches Feuer zu machen und auf dem Festland zu schlafen. Doch auch das Navigieren ohne Landsicht stellt für die Thorwaler kein Hexenwerk dar, und daß obwohl sich der Kompaß in Thorwal bei weitem noch nicht durchgesetzt hat. Der Sonnenstand zur Mittagszeit bestimmt über die Messung der Schatten, den etwa die Bordwand wirft, die Position des Schiffes auf der gefahrenen Breite.
Mit einer Peilscheibe, auf der der Rand nach Winkelgraden eingeteilt ist, kann nachts der Losstern und tagsüber die Sonne anvisiert werden. Bei Dunst und schlechter Sicht durch Bewölkung gibt es den sogenannten Sonnenstein, der noch aus einer Reststrahlung die Sonne auffinden läßt. Diese Sonnensteine sind sehr wertvoll und längst nicht jeder Schiffsführer ist in Besitz eines solchen Steines.

Doch auch aus weiteren Anhaltspunkten der Natur vermögen gute thorwalsche Navigatoren Rückschlüsse auf die Position im Verhältnis zur Küste zu ziehen: Die Farbe des Seetangs, den Flug von Insekten und manchmal nimmt man auch Raben oder Krähen in einem Käfig mit, um sie fliegen zu lassen, wenn man glaubt dem Land nahe zu sein.

Wetterkunde

Fürchten müssen thorwalsche Schiffsführer ohne Kompaß allein den Nebel und lang anhaltende Stürme, da diese Umstände die so nötige Sicht auf die Sonne und die Gestirne verwehren. Es gibt eine Reihe von Sagas, in denen beschrieben wird, wie eine Schiffsbesatzung durch langanhaltenden Sturm in unbekannte Regionen getrieben wird.
Die Saga von Bjarne Windzwinger, dem legendären Begründer der Windzwinger-Ottajasko, die jetzt von der Obersten Hetfrau angeführt wird, berichtet davon, wie Bjarne Windzwinger durch einen sechstägigen Sturm immer weiter nach Nordwesten getrieben wurde. Die Besatzung hatte völlig entkräftet mit ihrem Leben abgeschlossen und sich der Gnade Swafnirs überantwortet, als der Sturm nachließ und man Land sah. Die Saga berichtet weiter davon, daß dort in kleinen fensterlosen Häusern, die von außen eher wie primitive Rasenhügel aussahen, Menschen lebten, deren Sprache an altes Ur-Thorwalsch, bzw. Alt-Hjaldingisch erinnerte. Bjarne und seine Besatzung wurde freundlich aufgenommen und sie wurden mit Verpflegung versorgt. Da die Menschen dort angaben, daß jederzeit mit dem Einsetzen des Frostes zu rechnen sei und Bjarne dort nicht überwintern wollte, brach man bereits nach zwei Tagen wieder auf. Die Menschen behaupteten, daß sie bei Jurgas Reise nach Osten vor vielen hundert Jahren auf diese große unwirtliche Insel verschlagen worden seien. Der Schöpfer der Saga maß diesen Behauptungen aber keinerlei Bedeutung bei, jedenfalls ist nicht überliefert, daß Bjarne die Angaben geglaubt hatte. Von Interesse war dem Autoren aber, daß Holz und Eisen so knapp waren, daß man für Äxte und ähnliches viel Seetiger-Bein und Narvalzähne angeboten bekam.
Als Bjarne mit diesen Reichtümern zurückkam, gründete er, wahrscheinlich um das Jahr 700 v.BF, in Thorwal seine eigene neue Windzwinger-Ottajasko und einige Jahre später, so wird berichtet, brach sein Sohn nach diesem Land auf, kehrte aber nie wieder zurück. Auch andere Ottas haben sich in der Vergangenheit auf die Suche nach dieser Siedlung begeben: erfolglos.
> Dieser Exkurs zeigt, daß die Unbilden des Wetters für ein betroffenes Schiff zwar glückhaft sein können, aber meist endet so ein Unwetter tödlich. Deshalb sind verläßliche Wetterprognosen auch so wichtig. Im Zweifel bleibt man lieber einige Wochen liegen, wenn bei Fahrten, bei denen es keine Landsicht geben wird, Unwetter zu erwarten sind.
Andere Völker schreiben ob der von den Schiffsführern obwaltenden Vorsicht in diesen Dingen den Thorwalern eine angeborene Fähigkeit zum Navigieren und zur präzisen Wettervoraussage zu.