Thorwalsche Schifffahrt/Schiffbau: Unterschied zwischen den Versionen

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Da die Spanten nur bis zur Wasserlinie reichen, werden die weiteren Planken (da über der Wasserlinie gelegen, Reling genannt) mit Holznägeln an Kniehölzer angeheftet (Kniehölzer sind natürlich krumm gewachsene Hölzer, meist Krüppelkiefern). Diese Kniehölzer reichen bis zur Oberkante der 14. Planke. Knieholz wird auch benötigt als Unterlage für die Decksplanken.<br>
 
Da die Spanten nur bis zur Wasserlinie reichen, werden die weiteren Planken (da über der Wasserlinie gelegen, Reling genannt) mit Holznägeln an Kniehölzer angeheftet (Kniehölzer sind natürlich krumm gewachsene Hölzer, meist Krüppelkiefern). Diese Kniehölzer reichen bis zur Oberkante der 14. Planke. Knieholz wird auch benötigt als Unterlage für die Decksplanken.<br>
 
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Seinen Stand gewinnt er durch einen fast 4 Schritt langen Eichenblock auf dem Kiel, in dessen Kuhle er aufgestellt ist und der sein Gewicht auf Kiel und Spanten verteilt. Dieser Block heißt Kielschwein. Obenauf ist ein länglich gehobelter Holzklotz, dessen Form ihm den Namen Mastfisch verleiht. Er umfaßt ganze 4 Spanten. Seine Achter und Seitenteile sind massiv genug, um den Mast zu halten, während das Vorderteil eine Aussparung hat, so daß sich der Mast auch legen läßt. Wenn der Mast aufgerichtet ist, wird diese Aussparung mit einem Riegel verschlossen und durch zwei weitere Keile gegen die Seiten hin gestützt. <br>
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Die Befestigung des Mastes ist so konstruiert, daß dieser ohne externe Hebeeinrichtung von der Schiffsbesatzung selbst aufzurichten ist. Gehalten wird er dann von Seilen, die nach vorne ausgerichtet Vorstag heißen und nach achtern ausgerichtet Achterstag. Die Absicherung nach mittschiffs nennt man Wanten.<br>
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Version vom 4. Juli 2009, 16:49 Uhr

Allgemeines

In den letzten 100 Jahren sind einige Werften gebaut worden, wobei die berühmteste sicherlich die allererste Werft auf thorwalschem Gebiet, die in der Stadt Thorwal ist. Doch insbesondere im Norden des Landes gibt es sie noch: die alten Schiffsbaumeister, die ein – bis drei Lehrlinge haben und z.T. auch Gesellen, die in ihrem Auftrag von Ort zu Ort ziehen, um mit ihren Gehilfen Ausbesserungen an Schiffen oder Neubauten vorzunehmen. Wenn sie sich einen Namen gemacht haben, machen sich solche Schiffsbaumeister dann wiederum selbständig und bilden neue Schiffsbauer aus.
So ein Schiffsbau ist immer ein großes Unterfangen. Viele helfende Hände werden benötigt und je mehr geübte Handwerker beteiligt sind, desto schneller geht der Bau von statten (desto teurer wird er aber natürlich auch).

Seit dem Angriff auf Thorwal und Prem durch die Horasier im Praios 1023 BF hat Tronde Torbensson durchgesetzt, daß in einigen Regionen Reparaturwerften gebaut wurden (so in Enqui, Nordaport, Enskar und auf Lassir). Eine neue Werft hat Tronde in Hoijanger bauen lassen, wo die neuen Winddrachen gebaut werden und ein großer Kriegshafen entsteht.
Während für die Werftschiffe in der Regel in Sägewerken bearbeitetes Holz verwendet wird, setzen die Schiffsbaumeister der alten Schule auf die alte Handwerkskunst. Drei wesentliche Lehrsätze sind: Der Zimmermann arbeitet mit dem Holz - nicht dagegen!, Überlasse möglichst viel Arbeit der Natur und Die Stabilität und Geschmeidigkeit eines Schiffes beruhen darauf, daß man der natürlichen Form des Holzes Rechnung trägt.
Deshalb ist es auch immer die Aufgabe des Schiffsbaumeisters die Bäume nach ihrem Wuchs und ihren sich daraus ergebenen Verarbeitungsmöglichkeiten selbst auszusuchen und sie erst danach zu fällen.
Besonders Traditionsbewußte verwenden nicht einmal Metallnägel, sondern ausschließlich Holz.
Die Suche nach passendem Holz dauert oft mindestens genauso lang wie der eigentlich Schiffsbau selbst.
Traditionell werden Langschiffe maßgeblich aus Eichenholz hergestellt. Das geht soweit, daß manche gar behaupten, gute Schiffe ließen sich nur mit Eichenholz bauen. Es sind aber auch Planken aus Kiefernholz bekannt, insbesondere im höheren Norden, wo Eichenholz seltener ist. Aufgeschlossenere Schiffsbaumeister haben entdeckt, daß das Holz der Lärchen auch sehr gut geeignet ist, da es härter als Fichte, aber weicher als Eiche ist und dabei biegsam und fest. Allerdings ist die Lärche deutlich seltener als Eiche, insbesondere im Norden Thorwals.
Die Werftbesitzer sind natürlich fest davon überzeugt, daß ihr gutes abgelagertes Holz Schiffe von größerer Haltbarkeit produzieren läßt. Da aber diese Schiffe auch um einiges teurer sind, werden sich die Angebote der Werften im Norden Thorwals wohl nur schwer durchsetzen.

Einzelheiten

Um das Thema einigermaßen verständlich und übersichtlich zu beleuchten, verwenden wir hier ein typisches Langschiff. Es hat eine Länge von 23 Schritt, eine Breite von 4,5 Schritt und eine Höhe von 2 Schritt. Es weist 2x16 Riemen auf und kann maximal 70 Frauen und Männer befördern.

Kiel

Die Kiele der Langschiffe bestehen in der Regel aus Eichenholz und zwar aus einem Stamm mit einem zwei bis dreiteiligen aufgesetzten Steven (das letzte Teilstück am Bug ist bei kleinen Langschiffen, Skeidhs genannt, in Form eines Schlangenmauls und bei großen Langschiffen in Form eines Drachenkopfes geschnitzt und abnehmbar, denn dieser Teil wird an Land abgesetzt, ebenso bei Ankunft in einem Hafen, wenn man nicht auf Heerfahrt ist).

Beplankung

Beplankung

Beim unserem typischen Langschiff besteht die Beplankung aus 16 in Klinkerbauweise zusammengesetzten Planken. Außer an der untersten Planke, die am Kiel angenietet ist, und der nachfolgenden Planke, wird die unter der Wasserlinie liegende Beplankung mit Hilfe von pechgetränkten Wurzelfasern an den Spanten festgebunden. Hierfür wird auch geteertes Rentierfell, das quergeschnitten wird (für größere Festigkeit) verwendet oder sogar ganz einfach Weidenruten. Die Spanten haben also mit dem Kiel keine Verbindung. Die Planken werden so hergerichtet, daß auf ihrer Innenseite jeweils dort Klampen stehen bleiben, wo die Spanten zu liegen kommen, und die Verschnürung wird durch zwei aus diesen Klampen herausgebohrte Löcher und zwei ihnen entsprechenden Löcher in den Spanten durchgezogen.
Die Planke unter der Wasserlinie, die neunte vom Kiel aus gezählt, ist mit den Spanten nicht verschnürt, sondern mit Holznägeln befestigt. Diese Holznägel reichen bis in die Dwars (Quer-)balken hinein.
Da die Spanten nur bis zur Wasserlinie reichen, werden die weiteren Planken (da über der Wasserlinie gelegen, Reling genannt) mit Holznägeln an Kniehölzer angeheftet (Kniehölzer sind natürlich krumm gewachsene Hölzer, meist Krüppelkiefern). Diese Kniehölzer reichen bis zur Oberkante der 14. Planke. Knieholz wird auch benötigt als Unterlage für die Decksplanken.

Plankenverbindungen

Mast

Mast

Der Mast steht ein wenig vor mittschiffs. Er ist bei unserem Langschiff ungefähr 12 Schritt hoch und besteht aus Kiefernholz, da ein weiterer Lehrsatz der alten Schiffsbaumeister ist: Nur Kiefernholz ist leicht und gleichzeitig fest genug, um schweren Stürmen zu trotzen. Seinen Stand gewinnt er durch einen fast 4 Schritt langen Eichenblock auf dem Kiel, in dessen Kuhle er aufgestellt ist und der sein Gewicht auf Kiel und Spanten verteilt. Dieser Block heißt Kielschwein. Obenauf ist ein länglich gehobelter Holzklotz, dessen Form ihm den Namen Mastfisch verleiht. Er umfaßt ganze 4 Spanten. Seine Achter und Seitenteile sind massiv genug, um den Mast zu halten, während das Vorderteil eine Aussparung hat, so daß sich der Mast auch legen läßt. Wenn der Mast aufgerichtet ist, wird diese Aussparung mit einem Riegel verschlossen und durch zwei weitere Keile gegen die Seiten hin gestützt.

Vertauung

Die Befestigung des Mastes ist so konstruiert, daß dieser ohne externe Hebeeinrichtung von der Schiffsbesatzung selbst aufzurichten ist. Gehalten wird er dann von Seilen, die nach vorne ausgerichtet Vorstag heißen und nach achtern ausgerichtet Achterstag. Die Absicherung nach mittschiffs nennt man Wanten.

Ruder